Wenn der Seglerrumpf einen Elektroantrieb bekommen soll

Selbst der noch so eingefleischte RC - Segelflieger hat es machmal satt die Hochstartleine auszulegen. Der Aufwand ist schon echtgroß. Da muß man hunderte Meter laufen um die Schnur (bzw. das Gummiseil) irgendwo so befestigen zu können, daß das Modell gegen den Wind gestartet werden kann und nach jedem Start muß das Seil zurück geholt werden. Dreht der Wind, muß die Schnur neu ausgelegt werden. Das kann schon nerven.

Da liegt die Überlegung nahe, das Modell umzubauen. Mit einem Elektroantrieb gibt es mit dem Start keine Probleme mehr. Außerdem liegt die erreichbare Ausgangshöhe höher. Die Chance die Thermik zu erreichen, ist somit weitaus größer.

Wichtig ist: Jeder Seglerrumpf, egal ob er nun aus Holz oder aus Kunststoff ist, läßt sich auf Elektroantrieb umrüsten, wenn es die Rumpfform zuläßt, der vorgesehene Elektromotor hineinpaßt und Platz für den Antriebsakku vorhanden ist. Wieweit es sich lohnt, einen Elektroantrieb einzubauen, ist eine andere Frage. Ist das Modell sowieso sehr schwer, lohnt es sicher nicht.

Wenn auch praktisch alle Rümpfe für den Umbau auf Elektroantrieb geeignet sind, Rümpfe aus Kunststoff und da speziell die Rümpfe aus GFK, lassen sich sehr einfach umbauen.

Wenn bekannt ist, weicher Elektromotor eingebaut werden soll, wird die Rumpfnase etwa 2 - 3 mm vor der Stelle abgeschnitten, an der der Rumpf den Durchmesser hat, der sich aus dem Durchmesser des Motors plus der Wandstärke des Rumpfes (x2) ergibt. Dadurch, daß die Rumpfwand nach vorn über den Motorspant hinaus ragt, läßt sich der Motorspant besser mit dem Rumpf verleimen.

Die genaue Schnittlinie läßt sich mit einem einfachen Hilfsmittel anzeichnen:

Ein aus Balsaholzresten aufeinander geschichteter (und natürlich zusammengeleimter) Holzklotz, oder ein Klotz aus Styropor, der so hoch ist, wie das Stück Rumpf lang ist, das abgeschnitten werden soll, wird mit einem Loch versehen (z.B. mit einer Laubsäge aussägen) das so groß ist, daß die Rumpfspitze senkrecht hineingestellt werden kann.

Anschließend wird der Rumpf mit der Rumpfnase voran senkrecht (!) in das Loch des Holzklotzes gestellt und mit Hilfe eines Bleistiftes (oder Filzstiftes) die Schnittlinie angezeichnet

Bild 1 Bild 1

Das Abschneiden der Rumpfnase mit einer Feinsäge ist dann ein Kinderspiel.

Bild 2 Bild 2

Abschließend wird der Rumpf mit der Nase nach unten durch drehen auf einem Stück Sandpapier fein nachgeschliffen (Bild 2)

Bild 3 Bild 3

Für den Einbau des Motors wird ein Motorspant (Bild 3) aus Sperrholz oder GFK ausgeschnitten und in die Rumpfnase eingepaßt.

Bild 4 Bild 4

An den Motorspant wird der Motor geschraubt (Bild 4)

Bild 5 Bild 5

und das ganze wird unter Berücksichtigung des nötigen Seitenzuges und des Sturzes mit wenig Epoxi in den Rumpf geleimt (Bild 5).

Ist die Leimung getrocknet, wird der Motor wieder abgeschraubt und aus dem Rumpf genommen.

Jetzt kann der Motorspant noch einmal richtig mit dem Rumpf verlorene werden. Dazu wird die Verbindung von Motorspant und Rumpf noch einmal richtig mit Epoxikleber vermufft.

Mit dem Einbau des Motors und der Montage der Klappluftschraube mit Luftschraubenkupplung, dem Mittelstück und dem Spinner, wird der Umbau des Seglerrumpfes auf Elektroantrieb beendet.

Bild 6

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Bevor das umgebaute Modell geflogen werden kann, muß der Schwerpunkt natürlich noch überprüft werden. Wahrscheinlich müssen die Servos und der Empfänger nach hinten verlagert werden.

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